Cybercrime

Aktuelle News zur Computerkriminalität

28. Dezember 2019: Benötigen wir eine UN-Konvention gegen Computerkriminalität?

In der Sitzung der UN-Generalversammlung am 27. Dezember 2019 wurde der russische Vorstoß für eine Resolution (Dokument ist gegenwärtig hier abrufbar) mit dem Titel Countering the use of information and communications technologies for criminal purposes mit 79 zu 60 Stimmen bei 30 Enthaltungen angenommen. Damit ist der alte Streit, ob es neben oder anstelle der …

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6. Oktober 2019: Bulletproof Provider in Deutschland

In Deutschland ist ein so genannter „Bulletproof-Provider“ durch die Polizei identifiziert und geschlossen worden. Besondere Beachtung fand der Vorfall in der Presse, weil der Provider seine Server in einem ehemaligen Bunker untergebracht hatte. Bulletproof-Provider sind Dienstleister für kriminelle Nutzer. Während viele dieser Anbieter chinesische oder russische Bezüge aufweisen, sind Bulletproof-Provider aus westlichen Staaten eher selten. …

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Informationen können mit Hilfe des Internet in Bruchteilen von Sekunden weltweit übertragen werden. Diese Technik kann einerseits gewinnbringend zum Informations- und Meinungsaustausch, zur Abwicklung von geschäftlichen Transaktionen oder auch zur Steuerung von Industrieanlagen genutzt werden. Andererseits ermöglicht sie es aber auch Straftäterinnen und Straftätern, ihre Taten von jedem Punkt der Welt aus zu begehen. Die Folgen können im gleichen Land, einem anderen Kontinent oder sogar weltweit gleichzeitig auftreten.

Für traditionelle transnationale Delikte besteht zumindest die grundsätzliche Möglichkeit, an den Außengrenzen eines Landes oder einer Region stichprobenartig Gegenstände zu überprüfen. Die Ein-, Aus- bzw. Durchfuhr kann dann gegebenenfalls verhindert werden. In Bezug auf Daten ist ein solches Vorgehen nicht realisierbar. Daher ist es notwendig, alternative Möglichkeiten der Kontrolle und Verfolgung von Computerstraftaten zu finden.

Eine derartige Strategie lässt sich aber nicht mehr von einzelnen Staaten umsetzen, sondern erfordert gemeinsame Anstrengungen aller Länder. Trans- und internationale Datendelikte stellen daher im 21. Jahrhundert eine der größten Herausforderungen sowohl für das nationale als auch das internationale (Straf-) Recht dar.

Aufgrund der eingeschränkten Entdeckungs- und Verfolgungsmöglichkeiten sowie der Option, jederzeit schnell und weltweit vernetzt zu reagieren, wird die Begehung von computergestützten Straftaten auch in Zukunft weiter an Bedeutung gewinnen. Cybercrime zieht dabei nicht nur findige Einzeltäter an, die bewusst rechtliche und technische Schwierigkeiten bei der Verfolgung und Ahnung ausnutzen. Vielmehr sind zunehmend organisierte Gruppierungen zu beobachten, die solche Taten arbeitsteilig, zum Teil auch über Landesgrenzen hinweg begehen.

Mit den Gefahren sowie möglichen rechtlichen Lösungsansätzen hat sich Dr. Brunst im Rahmen verschiedener Projekte und Publikationen auseinandergesetzt.