Ein altes Sprichwort besagt, dass ein digitaler Kontakt sich grundsätzlich als jede(r) Beliebige ausgeben kann und nicht einmal ein Mensch von einem Hund unterschieden werden könnte. Dies machen sich insbesondere Pädophile zu Nutze, indem sie sich über das Internet an Kinder und Jugendliche heranmachen und dabei vorgeben, selbst Kinder zu sein (sog. Grooming). Auf diese Weise können sie sich in einigen Fällen einen Vertrauensvorschuss erarbeiten, der dann sogar zu Treffen in der Realität führen kann, bei dem die jungen Gesprächspartner überrascht sind, mit wem sie eigentlich in der vergangenen Zeit gechattet haben.
Wissenschaftler der University of Lancaster haben nun eine Software entwickelt, mit denen anhand einer Sprachanalyse automatisiert herausgefunden werden soll, ob es sich beim Gesprächspartner tatsächlich um ein Kind handelt, oder ob in Wirklichkeit ein Erwachsener versucht, sich lediglich als Kind auszugeben.
Bei einem mehrmonatigen Feldversuch an einer englischen Schule hatte die Software eine Erfolgsrate von 90 Prozent. Trotzdem soll sie noch nicht reif für einen kommerziellen Betrieb sein. Angestrebt wird aber ein Einsatz ab dem nächsten Jahr.